Mit Höhen und Tiefgang

Petra Meyer

Das diesjährige Jahreskonzert der Stadtkapelle Velden in der Schulturnhalle Velden war in vielerlei Hinsicht ganz besonders.

Dirigent Salvador Ortiz Badal hatte die Stücke mit Bedacht gewählt, sodass eine schöne Spannungskurve entstand. So war der erste Teil flankiert von zwei Stücken, mit denen der im Oktober unerwartet verstorbenen ehemaligen Dirigentin Corinna Nollenberger gedacht wurde. Während der feierlich fröhliche Eröffnungsmarsch „Arsenal“ einer ihrer Lieblingsmärsche war, ließ das ruhige und tröstliche „To a Friend“ von Jacob de Haan die stille Erinnerung an sie aufleuchten. Dazwischen widmete sich die exzellent musizierte erste Konzerthälfte mit „Ross Roy“ und „Free World Fantasy“ vornehmlich dem Werk Jacob de Haans. Große Melodien, die an Filmmusik erinnern, sind sein Markenzeichen.

Die Stadtkapelle (Fotos: Peter Martin)

„Die wilden 14“ mit an Bord

Besonders war außerdem, dass der Auftritt des Nachwuchsorchesters „Die wilden 14“ nicht wie bislang separat kurz nach der Pause erfolgte, sondern dass die aktuell 18 Kinder und Jugendlichen zusammen mit der Stadtkapelle „Free World Fantasy“ und zwei Stücke von Alexander Pfluger spielten. Dank eines Probenwochenendes in Pottenstein, meisterten sie diese Aufgabe mit Bravour.

„Die wilden 14“ mit auf der Bühne

Thema des zweiten Teils war Südamerika. Wilde Rhythmen und leichte, eingängige Melodien erklangen beim sogenannten Berge-Zyklus von Kees Vlak – „Cordilleras de los Andes“. Beschwingt ging es weiter mit „Dos Danzas Latinas“, bevor das Orchester die Filmmusik aus dem bunten Disney-Film „Encanto“ auflegte.

Musik zum Leben erweckt

Bemerkenswert ist, wie der spanische Dirigent Salvador Ortiz Badal es zusammen mit der Stadtkapelle schafft, der Musik Leben und Gefühl einzuhauchen. So kamen sowohl Trauer, Trost und Wehmut bei „To a Friend“ als auch Lebensfreude bei den südamerikanischen Liedern beim Publikum an.

Die kurzweiligen Ansagen, die zu Beginn vom Dirigenten selbst, dann aber von Musikern und Musikerinnen des Nachwuchsorchesters übernommen worden waren, verliehen dem Konzert zusätzlich Leichtigkeit und Abwechslungsreichtum.

Kurzweilige Ansagen

So verwundert es nicht, dass insgesamt drei Zugaben gefordert wurden, die bunt gemischter nicht hätten sein können und ein weiteres Mal die Leistungsfähigkeit und die große Flexibilität der Blasmusik im Allgemeinen und der Stadtkapelle Velden im Besonderen zeigten.

Nach „Music“ von John Miles hatte Ortiz Badal einen Pasodoble aus seiner spanischen Heimat nahe Valencia mitgebracht, mit dem er an die Naturkatastrophe dort vor wenigen Wochen erinnerte. Die abschließende Polka „Von Freund zu Freund“ entließ die zahlreich erschienenen Zuhörer und Zuhörerinnen wohlig gestimmt in die kalte Novembernacht.

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