Zu Fuß von Flensburg bis zu den Alpen
Am Sonntag, 12. Januar 2025 um 18 Uhr, gibt es in der Musikhalle Velden unseren Vortrag "Von Flensburg 1402 km bis zu den Alpen, zu Fuß!"
Eigentlich hatten wir etwas anderes geplant, doch das Corona-Virus bremste uns aus. Da besann ich mich auf eine alte Idee, die ich schon länger in der Schublade liegen hatte, nämlich im Lande zu bleiben und unser schönes Deutschland einmal von oben nach unten zu durchwandern. Während der ersten drei Wochen war meine Frau Susanne mit dabei.
Mit dem ICE ging es am 19. Mai 2021 nach Flensburg, also ganz hinauf in den Norden Deutschlands, um von dort bis zu den Alpen ganz im Süden zu laufen.
Meinen Kinderwagen, das bewährte Transportgerät für unsere gesamte Ausrüstung, hatte ich selbstverständlich wieder dabei. Darin befanden sich Zelt und Schlafsack, damit wir weitgehend unabhängig und frei unterwegs sein konnten. Mittlerweile hatte der Kinderwagen als mein treuer Begleiter nach den Wanderungen Velden – Alpen, Velden – Paris, Velden – Rom und vom nördlichsten Punkt Norwegens nach Velden bereits 6.668 Kilometer auf dem Buckel. Er verschafft mir die Möglichkeit, mehrere Tage völlig autark zu sein. Das bescherte mir eine nie gekannte Freiheit, welche mich immer wieder veranlasste, noch längere Distanzen zu wagen.
Gleich zu Beginn dieser Wanderung suchte uns grässlichstes Aprilwetter heim - mitten im Mai. Doch das kannte ich ja schon von meinen anderen Wanderungen. Wie ein Magnet zog ich „Sauwetter“ anscheinend jedes Mal an, wenn ich unterwegs war. Daher hatte ich mir angewöhnt es einfach zu ignorieren, nach dem Motto „Es läuft sich genauso wie mit Sonne, nur halt mit Regen“.
Es ist beeindruckend, wie groß unser Deutschland doch ist, nämlich erstaunliche 1402 km - zumindest von Nord nach Süd. Das zieht sich - wenn man zu Fuß unterwegs ist. So lernte ich, bzw. lernten wir unser Heimatland aus einer völlig neuen Perspektive kennen.
Zuerst wanderten wir auf dem historischen Ochsenweg bis Rendsburg, dann am Nord–Ostsee-Kanal entlang bis Brunsbüttel. An der Küste ging es bis Bremerhaven und weiter an der Weser bis Bremen. Dort verließ mich Susanne, sie musste wieder nach Hause.
Für mich hieß es nun, allein weiter „hatschen“ zu müssen. Viele idyllische Städtchen durchwanderte ich auf meinem Weg entlang der Weser, der Fulda, dem Main, der Tauber und später bis zum Ziel entlang dem Lech.
Endlich, nach 42 Tagen tauchten die Alpen in der Ferne auf. Mein Ziel kam in Sicht, das Nordufer des Forggensee bei Füssen. Dort leuchtete, genau gegenüber, König Ludwigs Märchenschloss Neuschwanstein in der Morgensonne. Die Freude am Ziel zu sein war wie immer nicht in Worte zu fassen. Vor allem da Susanne mit dem Auto dort bereits auf mich wartete und ich die Gewissheit hatte, nun nicht mehr laufen zu müssen.
Wieder traf ich freundliche, hilfsbereite und interessante Menschen auf meiner Reise, daher gibt es einige Geschichten zu erzählen. Vor allem aber war ich erstaunt, wie schön unser Land doch ist. Ich habe natürlich wieder versucht, alles in Filmen und Bildern festzuhalten.
So wurde aus einer „Corona–Verlegenheitslösung“ ein unterhaltsamer und interessanter Vortrag. Susanne und ich freuen uns sehr über euren Besuch am 12. Januar 2025 18 Uhr in der Musikhalle. Die gesamten Einnahmen gehen wie bereits 2023 zu Gunsten der Jugendarbeit an die Stadtkapelle Velden. Der Kartenvorverkauf startet am 9. Dezember 2024 und wird dankenswerterweise vom Bürgerladen Velden übernommen. Der Eintrittspreis beträgt 8 Euro bei freier Platzwahl.